Wettquoten werden ständig aktualisiert und fallen zwischen den einzelnen Buchmachern oftmals unterschiedlich aus. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, auf welche Art und Weise Quoten berechnet werden und wie die vermeintliche Zukunft aussehen wird.
Wie werden Wettquoten kalkuliert?
Die Berechnung von Wettquoten mag zunächst kompliziert erscheinen, doch letztendlich beruht sie auf simplen mathematischen Prinzipien. Wettquoten werden genutzt, um die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignisses auszudrücken, und werden vom Buchmacher in Form von Quoten präsentiert. Für Sportwetten in Deutschland werden verschiedene Quotenformate verwendet. Die gängigsten Optionen sind das Dezimalformat, das Bruchformat und das amerikanische Format.
Um Wettquoten zu berechnen, muss man zunächst das Konzept der Wahrscheinlichkeit verstehen. Die Wahrscheinlichkeit kann entweder als Dezimalzahl oder als Prozentsatz angegeben werden. Anstatt jedoch die Wahrscheinlichkeit direkt anzugeben, nutzen Buchmacher Quoten, um sie darzustellen. Um eine Wahrscheinlichkeit in eine Wettquote umzurechnen, teilt man einfach 1 durch die Wahrscheinlichkeit. Angenommen, die Wahrscheinlichkeit für den Sieg von Man City gegen Tottenham beträgt 60 %. Die entsprechende Wettquote würde 1 / 0,60 = 1,67 betragen.
Umgekehrt kann man die Wahrscheinlichkeit aus einer Wettquote berechnen, indem man 1 durch die Quote teilt und mit 100 multipliziert. Wenn der Buchmacher eine Quote von 2,0 für den Sieg von Borussia Dortmund anbietet, beträgt die Wahrscheinlichkeit 1 / 2,0 x 100 = 50 %. Die Grundlage für Wettquoten bildet die Ergebniswahrscheinlichkeit, die Buchmacher mit umfangreichen Recherchen ermitteln. Sie analysieren dabei unter anderem Statistiken und aktuelle Sportnachrichten.
Eine “faire Quote” drückt die Ergebniswahrscheinlichkeit ohne Gewinnmarge aus. Sie wird mit der folgenden Formel berechnet: Faire Quote = 100 / Wahrscheinlichkeit. Jedoch berücksichtigen Buchmacher eine Gewinnmarge, indem sie die faire Quote mit einem Wert kleiner als 1 multiplizieren.
Mögliche Änderungen in der Zukunft
Kürzlich hat sich ein Branchen-Insider zu möglichen Veränderungen in der Zukunft geäußert und dabei Klartext gesprochen: Die Zukunft der Wettquotenberechnung verspricht eine grundlegende Veränderung, so Dinos Stranomitis, COO bei Altenar. Er bemängelt die derzeitige Fehlerhaftigkeit und mangelnde Detailgenauigkeit vieler Sportwettenanbieter. Zu wenige Daten werden verarbeitet, was zu ungenauen Quoten führt. Stranomitis erwartet daher detailliertere Informationen in der Zukunft, um realistischere Wettquoten zu ermöglichen.
Gegenwärtig steigen die Quoten mit Annäherung an den Spieltag. Die Buchmacher erhöhen die Limits, um das Volumen der Sportwetten zu steigern. Dabei wird laut Stranomitis jedoch zu wenig auf Nachrichten und Daten geachtet, wie er in einem Interview mit SBCNews erklärt. Der COO prognostiziert, dass diese Art der Quotenberechnung in 10 Jahren der Vergangenheit angehören wird. Zukünftig sollen Softwarelösungen eingesetzt werden, die automatisch alle relevanten Details eines Spiels und der Spieler in die Berechnung einbeziehen. Die Software generiert Wahrscheinlichkeiten für mögliche Spielausgänge, die dann in die Quotengestaltung einfließen. Darüber hinaus kann die Software auch auf mögliche Veränderungen reagieren.
Für diese neue Art der Quotenberechnung werden umfangreiche und detaillierte Daten benötigt. Insbesondere für Livewetten ist ein solcher Datenfluss von großer Bedeutung. Gegenwärtig werden diese hauptsächlich durch Wetteinsätze gesteuert, wodurch die Quoten sinken, wenn ein Team besser spielt und mehr Einsätze darauf platziert werden. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis diese Herangehensweise der Vergangenheit angehört. Die Datenerhebung und -auswertung steckt noch in den Anfängen, obwohl in den letzten Jahren in diesem Bereich große Fortschritte erzielt wurden.
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